Function: schaltet das weiße Spitzensignal
F1: schaltet einen Rauchsatz
F2: schaltet die Fahrwerksbeleuchtung
F3: schaltet die Führerstandsbeleuchtung
F4: schaltet die Anfahr- & Bremsverzögreung ab und das Doppel-A-Licht ein

Außer einem Decoderset 60901, einem Rauchsatz 72270 und  einem Drittel Lötstützpunkt 614850 braucht man einen  Lampensockel 259920 und ein paar Teile aus der Bastelkiste: 1 Widerstand 1kW, 1 Widerstand 220W, 5 3mm-LEDs, gelb, diffus, 2-Komponenten-Kleber und Sekundenkleber

Zuerst sollte es nur ein Rauchsatz und eine Führerstandsbeleuchtung sein, den ich in die Lok einbauen wollte. Dann fiel mein Blick auf den weiträumigen Innenraum und mir kam der Gedanke, den Decoder aufrecht in den Kessel zu stellen. So blieb links und rechts des Decoders riesig viel Platz für die LEDs der Fahrwerksbeleuchtung.

Zunächst ist der Decoder zu bestücken. Dabei ist die F3-Bestückung die übliche mit dem BST50 und den beiden Widerständen 3R9 und 47k. Für F4 verwende ich die Bestückung wie sie von Uwe Grass beim Mist7 beschrieben ist. Als MosFET kommt bei mir ein Zetex-Transistor zum Einsatz, der obendrein perfekt auf die Original-Lötpads auf dem Decoder passt. Der aufgerüstete Decoder ist rechts zu sehen.

Anschließend beschaltet man das "Doppel-A-Licht".

Dann wird die Lok entkernt . Dazu entfernt man sowohl das Deltamodul, das auch die Lampenhalterung für das vordere Spitzensignal hält, den alten 3-pol-Motor und die eventuell in der Lok befindliche Halteplatte des Delta-Moduls (in meiner Lok war keine drin... - offensichtlich wurde diese Platte nur in älteren Versionen der 80er verwendet).

Nachdem man für die Fahrwerksbeleuchtung und die Kabeldurchführung für das Spitzensignal insgesamt 5 Löcher gebohrt hat, sieht die "leere" Lok so aus wie das Skelett, das rechts abgebildet ist. Das "Kabelloch" hat 2mm, die Löcher für die LEDs der Fahrwerksbeleuchtung haben 3mm Durchmesser. Hier werden nachher die plan geschliffenen LEDs von oben eingesetzt.

Beim Absenken der Löcher für die LEDs muss man unbedingt Vorsicht walten lassen. Unter dem roten Lokkasten liegen Druckbehälter, Steuerung und Treibräder, die auch nach dem Bohren noch unversehrt sein sollten. Also ganz bestimmt nicht "mit Schmackes" durchbohren, sondern mit viel Sorgfalt und Geduld langsam absenken. Lieber einmal mehr als zu wenig absetzen und nachkontrollieren. Ich habe immer nur so weit gebohrt, bis ein "Miniloch" durch war. Den Rest habe ich dann mit einem gehärteten Schraubendreher aufgeweitet.

Anschließend müssen die Löcher vorsichtig von unten entgratet werden, damit alles nachher schön eben aussieht.

Den Einbau des Rauchsatzes hat Ralf Büker unter seinen "Umbautipps und Umbauten von Märklin Loks und Wagen" bei "Umbautipps Loks"  in "(c)3704 / 33041" gut beschrieben. Auch, was die Verjüngung des Lichtleiters angeht, findet man bei ihm alles, was man braucht. Deshalb hier nur ein Bild dazu. Für den 72270 braucht man übrigens ein 3,5mm-Loch.

Es hat sich übrigens bewährt, die Rauchkammertür für den Bohr- und Einpassvorgang der Rauchsatzes und des Lichtleiters aus der Lok zu entfernen. Alle Löcher habe ich ohne Stativ "aus der Hand" gebohrt. Das erfordert einen sicheren Griff. Das Gehäuse der 80er ist da nicht so kritisch, wohl aber das Chassis mit seiner feinen Steuerung. Damit wäre das Stativ als Hilfe sowieso nur für das Aufbohren des Schlotes sinnvoll gewesen...

Der Decoder passt bei meiner Lok nur dann neben den Motor, wenn man den Stator ein wenig "stutzt" und den Decoder nicht in seiner serienmäßigen Hülle sondern in der Haltplatte in die Lok einsetzt. Wichtig ist, dass man vor dem Einsetzen des Decoders die Kabel für das vordere Spitzensignal durch das Loch nach vorne fädelt. Nachher kommt man da nicht mehr dran.

Außerdem habe ich den Schleifer der Lok und die Bremsattrappe entfernt, das Kabel von der Bremsattrappe abgelötet und das rote Kabel vom Decoder - passend gekürzt - dort angelötet. So konnte ich mir einen "Schrumpfschlauch" in der Lok sparen... Als nächstes habe ich den Lötstützpunkt in die Lok eingesetzt und die in Reihe geschalteten LEDs für die Fahrwerksbeleuchtung provisorisch eingepasst und angeschlossen. Der Motor wurde verkabelt (ich habe das Motorschild auf dem Kopf eingesetzt. ) Die Lötöse für die Masse des Decoders sitzt an der unteren Schraube des Motorschildes.

Grau und einmal orange liegen für's Spitzensignal vorne, der Lötstützpunkt erhält orange vom Decoder, den 220W-Widerstand für die Fahrwerksbeleuchtung. Später kommt an den freien Teil des Lötstützpunktes noch der 1kW-Widerstand für die Führerstandsbeleuchtung und das orange Kabel für das hintere Spitzensignal. Das violette Kabel kann vom Decoder entfernt werden. Alle LEDs sind so einzusetzen, dass der Strom vom orangen Kabel zum  Funktionsausgang fließen kann. (Und genau deswegen ist Orange eben auch nicht der "Rückleiter" - stimmt's - HGH??)

Ein erster Test der Lok - um mal zu sehen, wie die FWB wirken würde, ergab das abgebildete Ergebnis. Man sieht gut, dass die LEDs noch nicht fixiert sind. Sie hängen noch zu tief im roten Kasten. Aber so sieht man eben auch, warum die üblicher Weise kuppelförmigen LEDs plan geschliffen werden mussten... Ich finde, das ganze wirkt schon recht anständig. Also konnte ich mich daran machen, die Lok nun endgültig aufzubauen.

Die LEDs für die Fahrwerksbeleuchtung befestigte ich zunächst mit etwas Sekundenkleber in ihrer endgültigen Position in der Lok. Ebenso verlegte ich die Kabel für die LED für die Führerstandsbeleuchtung: Ich führte sie geringfügig (etwa 5mm) über den Stator und fixierte sie ein Stück tiefer am Stator mit Sekundenkleber so, dass die LEDs frei über dem Stator hing.

Die Lampenfassung für das hintere Spitzensignal knipste ich so ab, dass nur noch der eigentliche Körper der Fassung vorhanden war. Auch diese Fassung fixierte ich mit Sekundenkleber am Chassis, und zwar dicht neben dem Lager des Ankers. Wichtig ist, dass das Lager zum Ölen noch zugänglich bleibt. Das gelbe Kabel lötete ich an der Fassung am unteren Kontakt an. Das Kabel verklebte ich mit dem Chassis, in dem ich es ganz eng in den Winkel drückte.

Anschließend wurden Kabel und LEDs sowie die hintere Lampenfassung mit 2-Komponenten-Kleber endgültig befestigt. Der Sekundenkleber neigt aus meiner Sicht uU zum Brechen. So habe ich mich hier entschieden, eine optimale Befestigung zu erreichen, indem ich die LEDs der FWB mit dem Harz fixierte.

Bei der hinteren Fassung reicht ein kleiner Punkt Kleber zwischen dem unteren Anschluss der Fassung - an dem ja bereits das gelbe Kabel verlötet ist und dem Chassis. Wichtig ist, dass dieser Klecks keine Beule bildet, dann geht das Gehäuse nachher eventuell nicht auf die Lok. Die beiden folgenden Bilder geben einen guten Überblick über das Innenleben der Lok im "Endstadium" des Umbaus: Man sieht zum einen gut, wie die LED zur Führerstandsbeleuchtung über dem Stator schwebt.

Darüber hinaus zeigt das Bild oberhalb schon den nächsten Arbeitsschritt: Mit schwarzer Plakafarbe habe ich alles geschwärzt. Das hat zwei Gründe. Zum einen ist zwischen den Wasserkästen und dem Kessel "freier Durchblick" in der Lok. Man sähe also die bunten Kabel.

Zum anderen leuchten die LEDs der Fahrwerksbeleuchtung nach oben durch den 2-Komponenten-Kleber. Hier hätte man also auch das Problem mit herausscheinendem Licht, wo kein licht sein soll. Im Bild sieht man die rechte Seite mit zwei LEDs und dem Lötstützpunkt noch "unbepinselt", die linke Seite ist schon abgedeckt.

Das Birnchen fürs vordere Spitzensignal muss direkt ans Kabel gelötet werden. Hier ist kein Platz für eine Fassung, zumal die Eingänge in die Lichtleiter unglücklich sitzen. (Wenn jemand eine Fassung unterbringt: Gerne wüsste ich, welche und wo...). Auch hier fixiert man mit Sekundenkleber und klebt dann endgültig (und isolierend) mit 2-Komponenten-Kleber.

Zum Schluss ist noch das rot-braune Kabel am Rauchsatz anzulöten. Nun kann man das Gehäuse aufsetzen und die fertige Lok testen. - Was ich ausgiebig und mit Freude getan habe.

Die Lok hat die Probefahrt perfekt absolviert. Ich bin begeistert. Nun - auch wenn dieser Umbau "nur" ein halber Nachbau eines Umbaus von Ralf Büker war, hat er mir dennoch viel Spaß gemacht und ich bin mit dem (übrigens in rund 8 Stunden erzielten) Ergebnis mehr als zufrieden. - Hätte ich mir nicht den externen Ausgang F4 durch einen "Kurzen" geschossen, wäre die Lok perfekt...

Viel Spaß beim Nachbau wünscht Hanno