F1: Führerstandsbeleuchtung beidseitig
F2: schaltet die fahrtrichtungsabhängigen roten Rücklichter ab
F3: schaltet die fahrtrichtungsabhängige Führerstandsbeleuchtung ab
F4: schaltet über ein monostabiles Relais die stromführenden RTS-Kupplungen an der Lok

Eine für 180 Mark erworbene neuwertige BR103 (ArtNr 3357) mit elektronischem Umschalter war Grundlage für diesen Umbau. Die Lok hat werksseitig bereits eine Kurzkupplung (aber dafür eben auch keine Schürze), man braucht also keine Drehgestellblenden o.ä. zu tauschen. Die Glühbirnchen sitzen schon in Steckfassungen, was die Digitalisierung erheblich vereinfacht. Man kann einfach statt Braun den orangen Rückleiter benutzen.
Außerdem bekam die Lok RTS-Kupplungen, eine Führerstandsbeleuchtung, eine Motorraumbeleuchtung und das fahrtrichtungsabhängige abschaltbare LED-Schlusslicht.

Der erste Schritt besteht im "Entkernen" der Lok. Umschalter, Feldspule, Rotor und Motorschild kommen raus. Dann kommt der um F3 erweiterte 60901-Decoder samt seinem Permanentmagneten, dem Rotor, dem Motorschild, Kohlen und Drosseln in die Lok. Alle wird wie üblich verkabelt. (Rot, braun, blau, grün). Danach kann die Lok aufs Gleis, um einen Fahrtest zu absolvieren.

Ein handelsüblicher 60902-Decoder aus dem Hochleistungsantriebsset wird nun mit den Funktionen F3 & F4 bestückt. Wenn man die Decoder so hoch bestückt, muss man darauf achten, sie nicht zuüberlasten. Die maximal möglichen 400mA über alle Funktionsausgänge sind hier aber nicht in "Gefahr", sofern man sparsame Glühbirnchen einsetzt. Sowas bekommt man für 16, 19 oder 20 Volt bei Conrad/Völkner.

Danach bastelt man sich aus ein paar Widerständen, einem Transistor und ein paar Dioden auf einer Streifenraster-Platine (Unterseite unbedingt gegen die Lokmasse mit Papier, Heißkleber oder Plastik70 isolieren!!!) die Schaltung für die fahrtrichtungsabhängige und abschaltbare rote Schluss-LED.

Die Platine kann man auch so wie bei meiner E18 15 auslegen, dann schaltet sie auch das Führerstandslicht.

Alle drei Leuchtkörper einer der beiden Stirnseiten auf einem Bild. So sieht das Ergebnis des dritten Schritts aus. Während das weiße Spitzensignal an Gelb und Orange hängt, ist die LED mit Grau und Orange angeschlossen. Die Führerstandsbeleuchtung ist über F1 BraunRot und Orange versorgt. Die Bögen, die die Gehäuseschrauben aufnehmen, bieten sich als Befestigungspunkt für die Führerstandsbeleuchtung geradezu an. Ich habe die rechteckigen Steckfassungen aus modernen Loks an den Bügel geklebt. Man muss nur darauf achten, dass kein Kurzschluss mit der Gehäuseschraube entstehen kann. So braucht man nichts in den Lokaufbau zu kleben.

Die roten LEDs - werden natürlich über einen 1kOhm-Widerstand und eine Schutzdiode (1N4148) angeschlossen. Ich habe sie für jede Seite in Reihe angeschlossen. Und ich habe sie in "flüssigen" Heißkleber gedrückt, den ich in die Vertiefungen links und rechts hinter dem Lichtleiter habe fließen lassen. Hält man die offenen Lötstellen relativ klein, reicht der Heißkleber als Isolierung gegen das Gehäuse.

Wenn man sicherstellen will, dass die Führerstandsbeleuchtung nur die Führerstände und nicht auch die Spitzensignale erleuchtet, muss man nun noch eine kleine schwarze Pappe schneiden, die beides gegeneinander abschirmt.

Für die Motorraumbeleuchtung habe ich einfach an die Kabel für F3 und Orange an eine weitere Steckfassung gelötet und diese am Oberleitungskontakt fixiert. So sitzt sie schön im Motorraum und kann diesen gleichmäßig ausleuchten. Hier steckt man dann einfach die Birne ein. Man könnte die Birne auch direkt anlöten, so ist es aber "wartungsfreundlicher".

Die Kabel habe ich noch mit etwas Draht "gebündelt", das Gehäuse aufgesetzt und ab aufs Gleis!

Nun bleiben noch die Strom führenden Kupplungen auf den beiden Seiten.
Ich habe RTS-Kupplungen in die nach hinten und oben offenen Kupplungsschächte eingesetzt. Die Kabel habe ich dann direkt zwischen Drehgestell und der Füherstandsrückwand ins Lokgehäuse geführt.
So sieht man nichts von den Kabeln. Und es funktioniert, ohne die Laufeigenschaften negativ zu beeinflussen.

 

Verständlicherweise kann ich keine Garantie für eventuelle Nachbauten übernehmen. Die Bastelei geschieht auf eigene Gefahr.

- Hanno Brünninghaus -